So wird die Sprachsuche das Online-Marketing verändern

Artan Maxhuni

von Artan

AllgemeinOnline Marketing
So Wird die Sprachsuche das Online Marketing Veraendern

Mit der Einführung von Siri ist auch die Sprachsuche mehrheitsfähig geworden. Seit einiger Zeit kann man nun zudem über Google sogar per Sprachsuche nach Suchbegriffen suchen. Was verwenden Sie selbst, wenn Sie zum Beispiel nach dem CEO von Apple suchen? Geben Sie die Suchanfrage von Hand in Google ein oder benutzen auf Chrome oder der Google-App die Sprachfunktion, um nach Informationen zu suchen? Die meisten würden wahrscheinlich noch mit der ersten Version antworten. Aber die Sprachsuche ist unwiederbringlich am Kommen! Im Artikel dieser Woche widmen wir uns deswegen diesem Thema.

Unter Sprachsuche versteht man Google-Suchen über einen persönlichen Assistenten (Smartphone) oder ein Eingabe-Tool wie «OK Google» oder Amazon Echo (Desktop). Dabei tippt man nicht wie sonst die Suchbegriffe in Google ein, sondern spricht die Frage ins Mikrofon des Computers oder Smartphones. Durch kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen ist die Fehlerquote bei den englischen Suchresultaten sehr klein. Bei den französischen Suchresultaten konnte man in den letzten Wochen ebenfalls eine Verbesserung feststellen. Das lässt darauf schliessen, dass auch deutsche Suchresultate sich bald werden sehen lassen können.

In den USA verwenden gemäss Studien besonders 18 bis 43 Jahre alte Menschen sowie jene, die älter als 44 Jahre sind, die Sprachsuche. Als Grund hierfür wird angenommen, dass es per Sprachsuche einfacher ist, zu Suchresultaten zu kommen, da auf den Bildschirmen üblicherweise alles sehr klein und die Navigation oftmals umständlich ist. Zudem gewöhnen sich mehr und mehr Menschen an die Sprachsuche – es fühlt sich nicht mehr blöde an, per Sprachsuche nach Google-Resultaten zu suchen.

Weitere Erkenntnisse aus den USA zeigen, dass die Sprachsuche vor allem für Wegbeschreibungen verwendet wird. Dies ist leicht nachvollziehbar – hat man doch beim Navigieren üblicherweise die Hände nicht frei.

Bei Microsofts Cortana, einem in Windows 10 integrierten Assistenten, ist die häufigste Suchanfrage zudem, wer Bill Gates sei. Viele Nutzer erwarten sich hier wohl eine lustige Antwort!

Zudem zeigen Daten zur Verwendung von Cortana, dass mehr als 33 % der Suchanfragen über die Sprachsuche gemacht werden. Selbstverständlich ist die Tendenz hier steigend. Das bedeutet natürlich auch, dass die Sprachsuche das SEO beeinflussen wird. Suchanfragen bringen schliesslich ebenfalls Resultate in der Suchresultatsseite (SERP). Und mit dieser können natürlich auch Anzeigen eingeblendet werden. Was uns hier folglich interessiert ist, ob unsere Inserate und Webseiten über die Sprachsuche angezeigt werden.

Doch wie unterscheidet sich die normale Suche eigentlich von der Sprachsuche? Ganz einfach: die folgenden Punkte unterscheiden sich und haben einen Einfluss auf das SEO:

1. Die Länge der Suchanfrage unterscheidet sich

Bei Suchanfragen in Textform werden zumeist etwa 2 Schlüsselwörter verwendet. Gemäss Tests bringen bei der Sprachsuche jedoch die Suchanfragen mit 3 Schlüsselwörtern die besten Suchresultate. Zudem ist die Sprache «natürlicher».

Probieren Sie also, längere Schlüsselwörter, die spezifischer sind. Beispiel: Kosten für Flugticket nach Madrid.

2. Die Sprachsuche verwendet Fragewörter

Die Sprachsuche unterscheidet sich von der Textsuche auch durch die Verwendung von Fragewörtern. Wenn man auf dem Desktop nach etwas sucht, dann gibt man üblicherweise lediglich eine Reihe von Keywords ein. Bei der Sprachsuche hingegen stellt man eine Frage, wie «wo gibt es die billigsten Tickets?» Testen Sie also einige Keyword-Kombinationen mit Fragewörtern, um zu sehen, wie diese abschneiden!

3. Nutzer haben bei der Sprachsuche eine stärkere Absicht

Hier handelt es sich um den wichtigsten Unterschied überhaupt: zum Zeitpunkt, wo Nutzer die Sprachsuche verwenden und eine spezifische Frage stellen, haben sie häufig bereits eine stärkere Absicht, ein Produkt zu kaufen, sich auf einer Seite zu registrieren oder andere Aktionen auszuführen. Die Art der Frage deutet auf die Stärke der Absicht. Und das hat natürlich Konsequenzen für Gebote und die Gestaltung von Inseraten. Insbesondere sollten Sie herausfinden, welche Fragen die besten Resultate bringen und Ihre Seite dann auf diese Keywords optimieren und Gebote daran anpassen.

4. Es hat einen Einfluss auf lokale Suchergebnisse

Mobile Suchresultate sind dreimal häufiger lokal, als Textsuche über den Desktop. Da die Sprachsuche besonders häufig über Mobiltelefone verwendet wird, sollten Sie sich bereits jetzt vorbereiten. Denn das wird die Art und Weise sein, wie Ihre Kunden Sie künftig finden. Verwenden Sie also Keywords, die für lokale Suchresultate relevant sind: gibt es Ortsangaben, wie «in der Altstadt» oder «beim Stadium», die Sie machen müssten. Wie beschreiben die Leute Ihr Gebiet in der Alltagssprache? Gibt es Orte, die für Ihr Unternehmen von Interesse oder wichtig sind?

5. Mehr Schnellantworten und Schnellzugriffe

Wie bei anderen Suchanfragen wird auch die Sprachsuche in den Suchresultaten eine Schnellantwort im Featured Snippet anzeigen. Wir haben dieses Thema in der letzten Woche behandelt – hier ist der Link zum Artikel! Sehr häufig werden wie oben erwähnt lokale Suchanfragen gemacht. Unter den Suchresultaten für diese kann man üblicherweise Bewertungen, einen «Anrufen» oder einen «jetzt buchen» Button sehen, sodass die Nutzer nicht einmal mehr auf die Webseite gehen müssen, um die gewünschte Handlung auszuführen.

Dies führt dazu, dass Seiten wie Yelp und TripAdvisor enorm wichtig sind: Sie müssen dort Ihre Öffnungszeiten und die Kontaktdaten aktuell halten, sodass diese Informationen auch in den Suchresultaten angezeigt werden können. Zudem ist es wichtig, auf Kundenbewertungen zu reagieren! Dies sollte für Sie insofern eine Priorität sein, da dies häufig die Suchresultate sind, die als Schnellantwort angezeigt werden und dem Nutzer ermögliche, Ihre Webseite und andere Quellen zu umgehen. Ihr Zeitinvestment lohnt sich hier!

Um es zusammenzufassen, gibt es bei der Sprachsuche im Gegensatz zur Textsuche also fünf bedeutende Unterschiede:

  1. Die Sprachsuche hat längere Suchanfragen, mehr Keywords
  2. Da die Frage gesprochen wird, enthält die Keyword-Kombination Fragewörter
  3. Bei der Sprachsuche ist die Absicht klar an der Keyword-Kombination erkennbar
  4. Die Sprachsuche wird hauptsächlich für lokale Suchen verwendet und bringt entsprechend auch lokale Resultate
  5. Seiten von Drittparteien haben einen hohen Stellenwert

Eines ist klar: das, was wir heute in der Sprachsuche sehen, wird sich wohl bereits in einigen Monaten geändert haben. Die Sprachsuche wird nämlich stetig getestet und angepasst.

In der Zukunft ist es sogar absehbar, dass wir daheim und bei der Arbeit mit zahlreichen Maschinen sprechen und diese für uns bestimmte Arbeiten ausführen. Es ist zudem auch denkbar, dass man unterwegs eine Suchanfrage machen kann und Tools wie Cortana oder Google Now anhand des Wetters und persönlicher Vorlieben das beste Café in der Nähe aufzeigt, das dem Geschmack gemäss Erfahrungswerten am ehesten entspricht. Es wäre sogar möglich, dass Apps die Belegung in diesen Cafés prüfen und dann nur jene aufzeigen, in welchen es Platz hat. Eine weitere Möglichkeit wäre das direkte Reservieren eines Tisches über das Tool.

Insgesamt werden die genannten Tools also eine grosse Hilfe sein, und viele Menschen werden persönliche Informationen abgeben, um die Vorteile der Programme nutzen zu können. Hierdurch wird es für Online-Marketers noch einfacher, personalisierte Inserate und Werbung zu erstellen und den Nutzern diese gezielt anzuzeigen. Kurzum: die Zukunft des Online-Marketings sieht interessant aus! Und es wird noch interessanter sein, zu sehen, was Facebook, Google, Amazon oder weitere Unternehmen als nächstes Aushecken und wie OK Google, Google Now und Cortana weiter entwickelt werden.

Wie man eben kürzlich online lesen konnte, hat Facebook kürzlich einen Bot-Service ins Leben gerufen. Man kann nun über den Facebook Messenger oder gar die Desktop-Version ein Geschäft anschreiben und direkt Bestellungen aufgeben. Ebenso bekannt ist die gescheiterte künstliche Intelligenz von Microsoft, Tay, die mit Nutzern interagierte. Diese brachten den Bot innert 24 Stunden dazu, sich als Hitler-liebender Zeitgenosse zu outen, der vor der Polizei Joints raucht. Gescheitert ist also das passende Wort hierfür – selbstverständlich war das nicht Microsofts Absicht gewesen. Es ist aber absehbar, dass diese Technologien weiter entwickelt werden und uns künftig immer besser unterstützen werden.

Haben Sie noch weitere Fragen oder wünschen sich eine Beratung durch die MIK Group, Ihrem Experten für SEO und Online-Marketing aus Zürich? Dann zögern Sie nicht länger und kontaktieren uns noch heute per E-Mail oder Telefon. Wir sind jederzeit gerne für Sie da und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Geschrieben von:

Artan Maxhuni

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