In der heutigen Zeit werden Online-Inhalte von der männlichen Sprache dominiert. Untersuchungen haben ergeben, dass Grundschulkinder die allgemeine männliche Sprache nicht verstehen, was sie dazu veranlasst, sich männliche Darstellungen vorzustellen.
So bedauerlich es auch ist, unser Sprachgebrauch verstärkt die Vorstellung, dass Frauen übersehen oder ganz vergessen werden.
Als Texter:in, SEO-Spezialist:in oder Redakteur:in steht man – wie in vielen anderen Fällen des aktuellen Sprachgebrauchs – vor der schweren Entscheidung, entweder den Entwicklungen (zu Recht) treu zu bleiben oder Begriffen den Vorzug zu geben, die ein höheres Suchvolumen aufweisen, aber unbewusst die Männlichkeit begünstigen. Diese Diskrepanz zeigt sich nicht nur in den Unterschieden in der Anzahl der Suchanfragen, sondern auch in der Anzahl der indexierten Seiten zu jeder Suchanfrage.
Hier ein Beispiel:
Eine gründliche Untersuchung von Google Trends zeigt die grosse Diskrepanz zwischen männlichen Begriffen im Singular oder Plural im Vergleich zu geschlechtsspezifischen Varianten. In den meisten Fällen war das Interesse an weiblichen oder nicht-binären Suchanfragen drastisch geringer als bei ihren männlichen Pendants – und manchmal sogar zu gering, um von Google selbst erkannt zu werden. Dies kann Ihre Sichtbarkeit drastisch beeinträchtigen.
Es scheint, dass SEO und Geschlecht im Widerspruch zueinander stehen – deutschsprachige Websites von Frauen ranken schlechter als die von Männern.
Was ist die Ursache für diese Ungleichheit? Viele Frauen geben auf ihren Websites spezifische Berufsbezeichnungen an, und Unternehmen versuchen oft, in ihren Veröffentlichungen wie Blogs oder Ratgebern eine geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. Allerdings haben diese Bemühungen bisher offenbar noch keinen großen Unterschied in den Rankings der Websites bewirkt.
Die Nutzer:innen von Suchmaschinen suchen in der Regel nach der männlichen Bezeichnung, was sich daran zeigt, dass bei der Suche nach weiblichen Berufsbezeichnungen weniger Seiten angezeigt werden.
Betrachten Sie dieses Beispiel aus schweizer Suchergebnissen: Bei der Suche nach «Malerin» auf Google werden ca.320 Ergebnisse angezeigt, bei einer einfachen Suche nach «Maler» hingegen fast 6,6 Tausend! Dies verdeutlicht, wie stark die Geschlechter auf digitalen Plattformen getrennt sind.
Google ist nicht von Natur aus frauenfeindlich, sondern spiegelt vielmehr die kollektiven Suchanfragen wider, welche die Nutzenden eingeben. Wenn wir also unser Paradigma ändern und bei der Google-Suche weiblichen Bezeichnungen den Vorrang geben würden, würde die Suchmaschine ihre Logik entsprechend anpassen und mehr Ergebnisse für Frauen als für allgemeinere männliche Begriffe anzeigen.
Dies beweist, dass Suchmaschinen eine Erweiterung der gesellschaftlichen Vorstellungen sind. Indem wir die Macht der weiblichen Bezeichnung in unseren Suchanfragen erkennen und nutzen, können wir Googles Algorithmus aktiv beeinflussen und einen Raum schaffen, in dem die Gleichstellung der Geschlechter online an erster Stelle steht.
Das Problem wird also von Nutzenden verursacht, die Suchmaschinen nicht geschlechtergerecht nutzen.
Obwohl Google behauptet, nicht diskriminierend zu sein, tut es nichts, um eine geschlechtergerechte Sprache zu fördern. Ein Beweis dafür ist die Herangehensweise an die Sprachoptionen für geschlechtergerechte Texte. Die Suchmaschine ist nach wie vor voreingenommen und geht nicht auf eine wichtige Notwendigkeit für den sozialen Fortschritt ein.
Wenn wir darüber nachdenken, wie wir Texte auf einer Website geschlechtsspezifisch gestalten können, müssen zwei grundlegende Fragen beantwortet werden:
Zum Glück gibt es Möglichkeiten für Männer und Frauen, geschlechtergerechte Inhalte zu verfassen, die ihre Sichtweise genau widerspiegeln und gleichzeitig die Auffindbarkeit in den Suchmaschinenergebnissen verbessern.
Männliche Form: Maler
Weibliche Form: Malerin
Binnen-I: MalerIn
Schrägstrich: Maler/in
Paarform: Maler und Malerin
Doppelpunkt: Maler:in
Unterstrich: Maler_in
Gender-Sternchen: Maler*in
In mehreren Untersuchungungen wurde festgestellt, dass die Verwendung einer Paarungsform am vorteilhaftesten ist, um optimale Suchmaschinenergebnisse zu erzielen. Der Algorithmus liest das angegebene «I» als ausschliesslich weiblich, während er einen Schrägstrich als männlich interpretiert.
Wenn Sie eine Sprache für Ihre Texte auswählen, die beide Geschlechter einschliesst, empfehlen wir die Verwendung des Doppelpunkts. Google liest zum Beispiel «Maler:in» so, dass es männliche und weibliche Kontexte umfasst. Maler_in hingegen kann so interpretiert werden, dass damit ausschliesslich Frauen gemeint sind.
In Google Suggest ersetzt Google das Gendersternchen mit einem Leerzeichen und deutet die Begriffe als zwei, also „Maler“ und „in“.
Wenn es um den Unterstrich geht, ist Google ein wenig verwirrt. Normalerweise betrachtet es dies als ein Wort anstelle von zwei, aber selten erkennt es eine alternative Definition.
Da Groß- und Kleinschreibung für Suchmaschinen keine Bedeutung haben, kann Google nur die weibliche Schreibweise erkennen. Folglich liefert es Ergebnisse, die ausdrücklich die weibliche Form enthalten.
Leider ist Google nicht darauf programmiert, die Doppelnatur einiger Begriffe zu erkennen. Es bietet nur für bestimmte Wörter Erklärungen an, und selbst dann neigt es dazu, in anderen Fällen automatisch die männliche Form zu verwenden. Dieser Mangel an Einheitlichkeit macht die Suche nach gepaarten Formen manchmal schwierig oder fast unmöglich.
Wann immer wir Googles Interpretation dieser Abkürzung (d/w/m) untersuchten, lieferte sie immer Ergebnisse im Zusammenhang mit Stellenangeboten; das liegt wahrscheinlich daran, dass man dieses Akronym normalerweise nur in Stellenausschreibungen findet. Interessant ist, dass, wenn man die Reihenfolge umstellt und entsprechend sucht, keine entsprechenden Treffer angezeigt werden.
Arbeiten Sie mit Ihren Mitarbeitenden zusammen, um einen einheitlichen Schreibstil für alle internen und externen Mitteilungen Ihres Unternehmens zu schaffen. Behalten Sie bei allem, was Sie schreiben, die Zielgruppe im Auge – unabhängig davon, was Google tut oder nicht tut.
Durch die Verwendung einer geschlechtsneutralen Sprache unterstützen Sie zusätzlich Personen, die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren. Nicht-binäre Menschen sehen sich vielleicht weder als männlich noch als weiblich, als beide Geschlechter oder wechseln je nach Situation zwischen den Identitäten.
Das bedeutet, dass sie sich weder von der weiblichen noch von der männlichen Bezeichnung erfasst fühlen. Daher ist die Verwendung geschlechtsneutraler Begriffe eine gute Möglichkeit, um sicherzustellen, dass sich alle Menschen unabhängig von ihrer jeweiligen Identität gesehen und geschätzt fühlen.
Um die Integration aller Geschlechter zu gewährleisten und eventuelle Ranking-Mängel bei Google oder anderen Suchmaschinen zu vermeiden, schlagen wir die Verwendung eines Doppelpunkts für das Gendern vor. Diese Methode umfasst sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht, um unabhängig von den Geschlechtervarianten die Inklusion zu gewährleisten.
Leider hat diese gendergerechte Schreibweise auch ihre Nachteile. Dies zeigt sich bei Wörtern wie Expert:in, die nicht die vollständige maskuline Form von «Expert» enthalten. Im Gegensatz zu unserem Beispiel über Maler:innen (die die männliche Variante enthielt), hat diese Art der geschlechtsspezifischen Schreibweise keine Auswirkung auf die Platzierungen für «Experte»; daher empfehlen wir bei der Beratung durch eine Online-Marketing-Beratung immer einen ausgewogenen Ansatz, um alle relevanten geschlechtsspezifischen Schreibweisen zu verwenden.
Damit Websites und Blogs bei ihren Gendering-Bemühungen erfolgreich sind und Relevanz für alle Zielgruppen gewährleisten, ist die Verwendung einer generischen männlichen Sprache in einigen Fällen unvermeidlich. Dies kann aber auch als Chance dienen, geschlechtersensible Inhalte zu entwickeln, die bei den Lesern Anklang finden.
Die Erstellung von Inhalten, die prägnant und gründlich sind und sich an die SEO-Regeln halten, garantiert Ihrer Website beeindruckende Platzierungen in der organischen Suche. Um sicherzustellen, dass der Text mühelos verstanden werden kann und die Lesbarkeit für die Leser zu maximieren, konfigurieren Sie Landing Pages so, dass sie für Webcrawler zugänglich sind, und fügen Sie externe Links mit weiteren Informationen ein. Zu guter Letzt sollten Sie natürlich beim Schreiben immer einen geschlechtsneutralen Tonfall beibehalten.
Geben Sie bei der Optimierung für Suchmaschinenergebnisse dem Thema oder der Dienstleistung Vorrang vor den Personen. Konzentrieren Sie sich z. B. auf Grafikdesign und nicht auf einen Grafikdesigner; das Suchvolumen ist zwar etwas geringer, aber Sie erreichen insgesamt weit mehr Suchende. Wenn Sie diesen Ansatz verfolgen, können Sie Ihre SEO-Bemühungen besser nutzen und ein größeres Publikum für Ihr Unternehmen gewinnen.
Suchen Sie nach geschlechtsneutralen Begriffen und Alternativen für Ihren Inhalt. Anstelle von «Chef» können Sie sich auf die Führungsgruppe oder das Personal als Ganzes beziehen. Wenn Sie beispielsweise von Online-Marketing-Managern oder Vertriebsleitern sprechen, verwenden Sie stattdessen Begriffe wie «Online-Marketing-Team» oder «Vertriebsleitung».
Wir wissen, wie wichtig es ist, in unseren Artikeln verschiedene Schreibweisen für die Geschlechter zu verwenden, und haben es uns zur Aufgabe gemacht, bei der Ansprache von Personen nicht nur sensibel vorzugehen, sondern auch dafür zu sorgen, dass alle Geschlechter sichtbar sind, indem wir sie ausdrücklich erwähnen. Wir verwenden sowohl die männliche als auch die weibliche Form mit Doppelpunkt – wie in der ersten Zeile des ersten Abschnitts zu sehen -, damit jeder die gleichen Chancen hat, das zu finden, was er sucht, unabhängig von seinen bevorzugten Suchbegriffen.
Um die Qualitätsrichtlinien von Google einzuhalten, haben wir uns bewusst dafür entschieden, keine Schreibweisen mit einem Schrägstrich (/) oder einem Sternchen (*) zu verwenden. Nach den Qualitätsrichtlinien von Google sollte der Inhalt frei von Rechtschreib- und Ausdrucksfehlern sein. Übermäßige oder falsche Zeichensetzung kann nach Ansicht von Google auf eine schwächere Qualität der Seite hindeuten.
Wir können zwar nicht mit Sicherheit sagen, um welche Zeichenfolge es sich handelt, aber es ist wahrscheinlicher, dass in Fällen, in denen Artikel und Adjektive verwendet werden, eine falsche Grammatik verwendet wird. Zum Beispiel könnte «ein/-e gute/-r Manager/-in» möglicherweise zu falsch klassifizierten Ergebnissen führen, im Gegensatz zur Verwendung eines Doppelpunkts nach «gute Manager:innen» oder der Verwendung von «gutes Management» oder «gut Managende».
Es kann eine Weile dauern, bis geschlechtsspezifische Schreibweisen in Suchmaschinen die gleiche Bedeutung erlangen wie herkömmliche Ausdrücke. Einerseits ist das Verständnis der Menschen für das Geschlecht und das Bewusstsein der Website-Betreiber noch gering, andererseits müssen die Algorithmen von Google Suchanfragen mit männlichen Varianten noch angemessen erfassen. Wir werden diese Entwicklung sorgfältig beobachten und unsere Ideen entsprechend dem Fortschritt anpassen.
Geschlechtersensibilität und SEO können zusammen eine starke, erfolgreiche Kombination ergeben. Die Verwendung einer nicht diskriminierenden Sprache ist wichtig, um ein Umfeld zu schaffen, das allen Menschen gerecht wird. Daher ist es wichtig, dass Sie und Ihre Mitarbeitenden im täglichen Umgang mit Kundinnen und Kunden oder in Suchmaschinen geschlechtersensible Begriffe verwenden. Und auch wenn die Umstellung anfangs wie eine gewaltige Aufgabe erscheinen mag – keine Sorge! Bei regelmässiger Anwendung wird sie bald zur zweiten Natur.
Die Tatsache, dass der Übergang zur geschlechtsneutralen Sprache für viele zunächst ungewohnt oder unangenehm sein mag, ist ein wichtiger Moment, da er eine weitere Diskussion über dieses wichtige Thema auslösen kann. Je mehr wir unsere Stimme erheben und über eine neue Art des Sprechens sprechen, desto näher kommen wir der Gleichstellung in unserer Sprache.
Wenn die Verwendung von Sternchen, Bindestrichen und Doppeldeutigkeiten mit der Zeit zu umständlich wird, zwingt uns das dazu, andere geschlechtsneutrale sprachliche Alternativen zu finden, die letztlich den Weg für eine echte Gleichstellung der Geschlechter in der Sprache ebnen. Wenn wir diese Massnahmen jetzt ergreifen, haben wir die Möglichkeit, einen dauerhaften Wandel herbeizuführen und die Geschlechtertrennung in der Sprache in Vergessenheit geraten zu lassen.
Indem wir unseren Sprachgebrauch ändern, können wir auch den Suchmaschinen beibringen, geschlechtsspezifische SEO zu erkennen.
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