Wie mache ich eine Keyword-Research für einen Kunden

Artan Maxhuni

von Artan

Content MarketingSuchmaschinenoptimierung (SEO)
Keyword Research für Kunden

Sobald es in einem Unternehmen darum geht, präsenter zu werden, fängt alles bei der Auseinandersetzung mit dem eigenen Produkt oder Dienstleistung an.

Diese Vertiefung ist nicht nur für die Sichtbarkeit bei Google relevant, sondern ein essenzieller Schritt im Marketing, bei welchem es sich um die grosse Frage dreht: 

Was biete ich an und welche Personen möchte ich damit ansprechen?

Diese ach so essenzielle Frage ist jedoch nicht ganz so einfach zu beantworten.

Nicht selten läuft das Geschäft gut, oder unter Umständen sogar schon sehr gut.

Doch das eigene erfolgreiche Unternehmen auf wenige Stichworte runter zu brechen, ist sehr herausfordernd.

Wie bringe ich also gemeinsam mit dem Kunden die Komplexität eines Unternehmens mit wenigen Worten auf das Papier?

Diese Frage stellt sich nicht nur wenn du mit Search-Engine-Optimization (SEO) beginnst.

Sie holt dich in der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen in regelmässigen Abständen wieder ein.

Sei es, weil du ein neues Produkt anzubieten hast, die Dienstleistungen erweitert werden oder weil die schon bestehenden Keywords bereits auf einer top Position bei Google sind.

Was wohlgemerkt ein Luxusproblem ist. 😉

Was sind Keywords und wozu ein Research?

Mit welchen Keywords (zu Deutsch Stichwort) soll dein Unternehmen im Internet auffindbar sein?

Welche Keywords sind so spezifisch auf dein Unternehmen zugeschnitten und beschreiben möglichst präzise deine Dienstleistungen oder Produkte?

Gleichzeitig sollten sie so breit gefächert sein, dass auch eine grosse Suchanfrage bei Google und Co. besteht.

Ein möglichst grosses Suchvolumen ist dabei nicht die erste Priorität.

Wichtig ist, dass die Keywords nicht für zu unterschiedliche Suchanfragen verwendet werden können.

Was jedoch oft der Fall ist bei Keywords mit grossem Suchvolumen.

Daraus folgt, dass Nutzer*innen ungewollt auf deine Homepage stossen und diese sofort wieder verlassen, weil die Suchergebnisse nicht ihrem Interesse entsprechen.

Dieses Vorgehen ist schlecht für deine Website, denn Google straft dich dafür ab und positioniert dich mit diesem Keyword ganz weit hinten bei den Suchergebnissen.

Wein kaufen Beispiel SuchresultatBeispiel Suchergebnisse: Wein kaufen

Eine Website wird schon als unsichtbar eingestuft, wenn du auf Seite zwei bei Google erscheinst.

Oder mal ehrlich, wann warst du das letzte Mal bei einer Suchmaschine auf der Seite zwei?

Zusammengefasst, um dein Unternehmen so gut wie möglich zu beschreiben, und gleichzeitig ein verhältnismässig grosses Suchvolumen abzufangen, wird eine Keyword-Research gemacht. 

Wie gehe ich vor bei meiner Keyword-Research 

Über die Jahrzehnte, in welchen ich in der SEO Branche arbeite, habe ich einen gewissen Ablauf entwickelt.

Ich nutze dabei verschiedene Plattformen und spreche mit möglichst vielen Stakeholder, um alle Eventualitäten abzudecken.

Dabei gehe ich wie folgt vor:

  1. Scanning
  2. Kundengespräch
  3. Double check
  4. Prototyp 
  5. Suchvolumen 
  6. Affine Keywords 
  7. Website vs. Keywords 
  8. Final Keywords

Scanning

Das Durchforsten aller Informationen dient vor allem zwei Aspekten.

Der eine ist, die auftraggebenden Kunden vor dem ersten persönlichen Treffen kennenzulernen.

Hier setze ich mich intensiv mit der Branche auseinander, in welcher die Kunden tätig sind.

Erkunde alle Angebote und finde heraus wie gross die Firma ist usw. 

Ein “Big Picture” dieser Firma, basierend auf dem Webauftritt meiner Kunden.

Im zweiten Aspekt verschaffe ich mir einen Überblick, wie der Webauftritt meiner Kunden im Allgemeinen bereits ist. 

Ich stelle mir die Frage: Ist es eine neue Seite, sind viele Unterseiten gestaltet worden oder ist das Unternehmen auf Social Media aktiv?

Kundengespräch

Im Kundengespräch möchte ich alle Details erfahren, welche nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.

Welche Informationen sind nicht auf der Website meiner Kunden ersichtlich und sind sich meine Kunden dessen überhaupt bewusst?

Oder das Gegenteil, es sind Produkte und Dienstleistung auf der Website erwähnt, mit welchen das Unternehmen nichts mehr zu tun haben will.

“Das wollten wir schon lange anpassen”, und auch “Damit haben wir schon seit Monaten keine Projekte mehr an Land gezogen und werden es auf Ende Jahr aus dem Portfolio nehmen”.

Solche Aussagen wiederholen sich gerne in der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kunden.

Für die Keyword-Research sind solche Aussagen Gold wert.

So wird von Anfang an darauf geachtet, dass unpassende Keywords nicht vorangetrieben werden.

Zusätzlich legen wir den Kunden natürlich nahe, die Website zu aktualisieren.   

Double Check

Mit dem Wissen aus Schritt 1 und Schritt 2, überprüfe ich die Website ein weiteres Mal.

Mit dem angereicherten Wissen verstehe ich die Angebote meiner Kunden und kann damit starten, die perfekt passenden Keywords für diese zu benennen. 

Prototyp

Basierend auf den gesammelten Informationen suche ich jetzt nach passenden Beschreibungen der Produkte oder den Dienstleistungen meiner Kunden.

Diese geben mir einen Anhaltspunkt für die ersten Keywords.

Produkte und Dienstleistungen, welche im Angebot sind, werden jetzt so passend wie möglich mit einem bis drei Worten zusammen gefasst.  

Suchvolumen

Die gesammelten Keywords überprüfe ich auf dem Google Ads Konto, um das monatliche Suchvolumen zu bestimmen.

Umso höher das Suchvolumen in der definierten Region, desto besser für die Kunden.

Wie aber schon anfangs in diesem Text erwähnt, ist das Keyword mit dem höchsten Suchvolumen nicht zwingend das passendste Keyword.

Hierzu möchte ich ein wichtiges Beispiel nennen:

Sagen wir, ich hätte ein Unternehmen welches Kunststoffteile herstellt und dabei mit den neuen Anforderungen von Industrie 4.0 mithält.

Dies möchte ich doch der Zielgruppe auch vermitteln! Ich will also im Zusammenhang mit dem Thema Industrie 4.0 im Netz gefunden werden.

Das Keyword Industrie 4.0 hat ein monatliches Suchvolumen von 1’300 Anfragen.

Da denkt man sich erstmal…Hammer! 

Keyword-Research BeispielMonatliches Suchvolumen für Industrie 4.0 laut Google Ads

Doch bei wie vielen Suchanfragen zu Industrie 4.0 geht es um Kunststoffteile?

Auch wenn die Herstellung dieser Kunststoffteile den Anforderungen dieser neuen Industrierevolution entsprechen und dies sehr wohl bemerkenswert ist, werden es doch nur wenige Suchanfragen mit diesem Keyword sein.

Denn leider hat die Keywordkombination “Industrie 4.0 Kunststoff” ein monatliches Suchvolumen von 0.

Daher ist dieses Keyword trotz hohem Suchvolumen absolut ungeeignet.

Es beschreibt das Produkt zu wage und die Nutzer*innen werden grösstenteils nicht das finden, was sie eigentlich suchten.

Google wird diese fehlgeleiteten Besucher*innen registrieren und die sogenannte Bouncing-Rate (Absprungrate einer Website) geht durch die Decke.

Und schwups, ist man dann leider auf Seite zwei oder noch weiter hinten angeordnet bei Google…tschüss Präsenz!

Einfach gesagt, wichtig zu wissen ist: 

Für Google ist es das oberste Ziel, dass die Nutzer*innen rasch die passenden Suchergebnisse finden.

Wer das nicht schafft, steht sozusagen hinten an.

Dies gilt es dringend zu beachten bei der Keyword-Research. 

Affine Keywords

Ein weiterer Vorteil von solchen Keyword-Plattformen sind die Vorschläge zu affinen (verwandt oder ähnlichen) Keywords.

Es ist in etwa so, wie wenn du bei einem Onlineshop den Hinweis bekommst: “Kunden, die dieses Produkt gekauft haben, interessierten sich auch für…”

Diese Vorschläge helfen mir, Keywords zu beachten, welche ich persönlich nicht mit der Website in Verbindung gebracht hätte.

Und jede Nutzer*in denkt und sucht anders!

Ich sehe es schon nur bei meiner Partnerin und mir.

Für den ein und denselben Ferienort suchen sie und ich auf komplett verschiedene Weise nach einem Apartment.

Es gilt die Faustregel; nicht nur von sich aus gehen und den Statistiken vertrauen, sondern den Blick erweitern. 

Website vs. Keywords

Alle relevanten Keywords gleiche ich am Ende mit der Website ab.

Bei keyword.com sehe ich, ob die Website schon für die von mir gesammelte Keywords rangiert.

Falls diese Keywords schon super performen, schliesse ich diese aus.

Es sollen Keywords vorangetrieben werden, welche noch nicht auf Seite eins bei Google präsent sind. 

Final Keywords

Nach diesen sieben Schritten können es am Ende gut und gerne über 100 Keywords sein. 

Um diesen erweiternden Blick zu erarbeiten, bespreche ich die Liste mit den finalen Keywords mit meinem im Projekt aktiven Team ab, bevor ich diese den Kunden aufzeige. 

Wie schon im Punkt zu den “Affinen Keywords” beschrieben, ist es wichtig, das Suchverhalten von möglichst vielen Personen zu beachten.

Die finalen 10 – 15 Keywords bespreche ich zum Abschluss mit meinen Kunden.

Diese letzte Rückmeldung klärt, ob wirklich alles richtig verstanden wurde.

Denn die digitale Recherche ersetzt niemals den persönlichen Kontakt. 

Persönliche Anmerkung zur Keyword-Research

Für mich ist die Keyword-Research einer der spannendsten Aufgaben.

Sie steht oft am Anfang der Kundenbeziehung und legt einen der Grundsteine unserer Zusammenarbeit.

Gleichzeitig ermöglicht es mir, die vielen verschiedenen Firmen in der Schweiz kennenzulernen.

Es ist für mich immer wieder interessant zu sehen, welche Ideen und Visionen hinter den einzelnen Firmen stecken. 

Wenn es einem Spass macht, zu versuchen sich in andere hinein zu versetzten, dann ist die Keyword-Research eine tolle Herausforderung, trotz des grossen Aufwandes.  

Geschrieben von:

Artan Maxhuni

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