SEO und Barrierefreiheit – Tipps & Tricks für Ihren Content

SEO und Barrierefreiheit

Wenn Sie Inhalte für Ihre Webseite erstellen, achten Sie dabei auf einen barrierefreien Zugang? Suchmaschinenmarketing (Search Engine Advertising/SEA) und – optimierung (Search Engine Optimization/SEO) sollen ja nicht zum Selbstzweck eingesetzt werden. Schliesslich möchten Sie Ihre Botschaft für Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten verfügbar machen – und nicht nur den Suchmaschinen.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie für einen barrierefreien Zugang zu Ihrer Webseite sorgen. Auf diese Weise können sowohl Bots als auch Menschen mit und ohne Handicap auf die Inhalte Ihrer Webseite zugreifen.

Wie erzielen Sie Suchmaschinenoptimierung UND Barrierefreiheit?

Vielleicht kennen Sie sich ja mit den grundlegenden Anforderungen für ein hohes Ranking in Suchmaschinenergebnissen aus. Das beginnt mit dem Zugang für Webcrawler, die Ihren Webseiteninhalt indizieren. Der Inhalt selbst muss natürlich überzeugend sein und alle Fragen Ihrer Besucher beantworten. Perfekt eingesetzte Keywords locken Suchende und Suchmaschinen im selben Masse an. Nutzerfreundlichkeit, weiterführende Links und interessante Zitate etc. sorgen für ein grossartiges Besuchererlebnis.

Eine gute Erreichbarkeit macht Ihre Webseite noch wettbewerbsfähiger. Sie schaffen für Webcrawler einen einfachen Zugang zu Ihrer Webseite. Ebenso sollten Sie auch Menschen eine grundlegende Barrierefreiheit und Zugänglichkeit gewähren. Ihr Ziel bei der Erstellung von Inhalten sollte also sein, einen angemessenen Zugang für Suchmaschinen und Besucher gleichermassen zu erzeugen. Und wir reden hier von Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Lassen Sie uns die Thematik genauer betrachten.

Sie treffen bestimmte Annahmen über Ihre Besucher

Nehmen wir an, Sie sind ein Coiffeur. Ihr Geschäft liegt gut erreichbar in der Innenstadt. Sie haben Ihre Services und Preise auf einer Liste von aussen sichtbar und auf Augenhöhe im Schaufenster angebracht. Jeder, der vorbeigeht, kann sich also über Ihre Dienstleistungen informieren und erfahren, wie viel Geld er für eine neue Frisur wohl ausgeben wird. Er muss nicht nach Ihnen googeln oder Ihre Facebookseite suchen, sondern hat alle benötigten Informationen verfügbar. Und dann kann er sich entscheiden, ob er Ihren Salon betritt oder nicht.

Das Problem bei der Sache ist nur, dass Sie damit lediglich Annahmen über Ihr ideales Publikum getroffen haben. Sie gehen in dem Fall nämlich davon aus, dass Ihre potenziellen Kunden von durchschnittlicher Grösse sind. Doch sind tatsächlich alle Besucher gross genug, um die Preisliste zu sehen, die im Schaufenster hängt? Und was ist zum Beispiel an regnerischen Tagen? Ist die Sicht auf die Preisliste dann immer noch so gut, dass jeder die Zahlen auch lesen kann? Wissen die Menschen überhaupt, was Sie mit den unterschiedlichen Coiffeurleistungen meinen, wenn keine erklärenden Fotos auf der Liste abgebildet sind? Sie haben bei Ihren Annahmen somit wahrscheinlich nicht alle potenziellen Kunden einbezogen.

Gehen wir also einmal davon aus, ein Interessent ist nicht durchschnittlich gross. Was bedeutet das für diese Person? Vermutlich ist es für sie unmöglich, die Preisliste zu lesen. Andere Besucher haben möglicherweise eine Sehbehinderung oder sind blind. Können Sie in dem Fall die Informationen auch digital oder in einem Braille-kompatiblen Format zur Verfügung stellen? Und versteht jeder Mensch überhaupt Ihre Fachsprache? Könnten Sie das Verständnis der Suchenden durch das Hinzufügen von Bildern oder Grafiken verbessern? Je einfacher Sie es Besuchern machen, Ihren Content zu verstehen, desto eher kommen sie auch in Ihr Geschäft. Und desto eher nehmen sie Ihre Dienstleistungen in Anspruch und generieren Umsatz.

Lassen Sie uns doch einmal rechnen

Lassen Sie uns doch einmal rechnen

Laut dem Bundesamt für Statistik gibt es in der Schweiz ungefähr 1,7 Millionen Menschen mit Behinderungen. Bei einer Gesamtbevölkerung von 8,5 Millionen ist das etwa jeder Fünfte. Von 100 Menschen, die auf der Suche nach einem Coiffeur sind, haben durchschnittlich 20 eine Behinderung. Sie nehmen diesen 20 jedoch möglicherweise das Vergnügen, sich von Ihnen eine fantastische Frisur zaubern zu lassen. Denn diese Personen erhalten nicht die erforderliche Information, weil sie den Inhalt Ihrer Preisliste nicht wahrnehmen können.

Rechnen wir beispielhaft mit einem Durchschnittspreis von 60 CHF pro Person. Das wären dann also 1.200 CHF, die Sie sozusagen im Waschbecken hinunterspülen – je nach Grösse Ihres Salons wöchentlich oder möglicherweise sogar täglich. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, oder? Dabei geht es nicht nur darum, dass Sie bestimmten Personen keinen angemessenen Zugang gewähren. Ihr Unternehmen verzichtet auch auf einen erheblichen Umsatz, nämlich 20 Prozent. Jetzt denken Sie vielleicht: „Okay, aber ich bin kein Coiffeur. Ich möchte, dass die Menschen mein Produkt kaufen oder meinen Service buchen.“

Einverstanden. Aber dieselbe Rechnung können Sie auch für sich erstellen. Es geht ja um das Prinzip. Haben Sie eine Webseite, posten Sie Blogs, versenden Sie einen E-Mail-Newsletter oder erstellen Sie Podcasts? Dann fragen Sie sich doch einmal, ob Sie als Suchender mit *** bei diesem Unternehmen *** könnten. Setzen Sie anstelle der ersten drei Sternchen Wörter wie Legasthenie, Schwerhörigkeit, Farbenblindheit, ADHS oder Down-Syndrom. Die nächsten drei Sternchen ersetzen Sie durch das, was potenzielle Kunden in Ihrem Unternehmen tun sollen.

Interessante Übung, oder? Könnten Sie unter diesen Umständen das angebotene Produkt kaufen? Wären Sie in der Lage, das wunderbare Newsletter zu lesen? Könnten Sie den spannenden Podcast geniessen? Lautet die Antwort auf nur eine dieser Fragen „Nein“, haben Sie ein Problem – das Ihren möglichen Umsatz signifikant reduziert. Es gibt also noch einiges zu tun.

Gibt es denn Grundsätze für die Barrierefreiheit im Internet?

Ja, durchaus. Wir sprechen von den WCAG (Web Content Accessibility Guidelines), also den Richtlinien für die Barrierefreiheit von Webinhalten. Diese sollen sicherstellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten auf Inhalte im Web zugreifen können. Wenn Sie das beim Erschaffen von Webseiten berücksichtigen, werden Sie feststellen: Sie haben die Seiten damit auch gleichzeitig für Suchmaschinen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zugänglich gemacht. Ihre Inhalte werden die gewünschte Zielgruppe besser erreichen. Sie schliessen weniger Mitglieder Ihrer Zielgruppe aus. Und Sie tun etwas Gutes für die Optimierung für Suchmaschinen. Die WCAG folgen diesen vier Grundsätzen:

  • wahrnehmbar
  • bedienbar
  • verständlich
  • robust

Webinhalte sollen wahrnehmbar sein

Was verstehen wir darunter? Nun, Ihr Besucher möchte nicht mit einem reinen Textblock konfrontiert werden. Reichern Sie Ihre Webseite daher auch mit Bildern, Grafiken, Videos und Audiodateien an. Um den Inhalt möglichst vielen Besuchern zugänglich zu machen, verwenden Sie solche Rich-Media-Elemente zusätzlich zu Ihrem Text. Fügen Sie Bildern und Grafiken erläuternde Bildunterschriften hinzu. Stellen Sie Transkripte von Videos zur Verfügung, auch als Audiodatei. Überlegen Sie ausserdem, ob Sie in Ihr Video Untertitel oder auch einen Dolmetscher für Gebärdensprache integrieren.

Webinhalte sollen bedienbar sein

Machen Sie es Ihren Besuchern einfach, auf Ihrer Webseite zu navigieren. Inhalte müssen leicht zu finden sein. Der Nutzer sollte erkennen, wo er sich befindet und wohin er mit einem Link geleitet wird. „Hier klicken“ und „Mehr“ sind keine wirklich aussagekräftigen Bezeichnungen von Links. Verwenden Sie Anchor-Texte, die Ihren Besuchern sagen, wohin sie geleitet werden. Auch Suchmaschinen sehen gerne, wohin wir sie führen. Stellen Sie sicher, dass die Suchenden mit Ihrem Webseiteninhalt ohne Zeitbeschränkung interagieren können. Geben Sie ihnen genügend Zeit, sich mit den Informationen auf der Seite zu beschäftigen.

Webinhalte sollen verständlich sein

Was Sie selbst formulieren, verstehen Sie natürlich auch. Aber gilt das auch für Ihre Kunden? Kann der Webseitenbesucher den Text geniessen oder stolpert er immer wieder über unverständliche Begriffe und merkwürdige Formulierungen? Machen Sie nicht den Fehler, SEO & SEA mit Keyword-Stuffing zu bedienen. Denn dann vergraulen Sie vor lauter Suchmaschinenoptimierung Ihre Besucher. Verwenden Sie eine einfache, klare Sprache, die jedem verständlich ist und die gleichzeitig die richtigen und wichtigen Keywords enthält. Aber eben nicht im Übermass.

Webinhalte sollen robust sein

Die Robustheit, die wir hier meinen, betrifft zum Beispiel das Responsive Design. Mit anderen Worten: Ist Ihre Webseite auch für Mobilgeräte wie Smartphone und Tablet geeignet? Ist Ihr Inhalt mit unterschiedlichen Technologien kompatibel und schliesst dies auch assistierende Technologie mit ein? Denken Sie an all diese Dinge, wenn Sie Webinhalte erstellen. Besucher sollten weder eine Lupe noch einen Doktortitel benötigen, um zu lesen, was Sie geschrieben haben. Stellen Sie sicher, dass Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten wirklich einfach auf Ihre Webseite zugreifen können.

Wie also funktioniert Barrierefreiheit mit SEO & SEA?

Machen Sie doch einmal ein kleines Experiment: Schliessen Sie die Augen und lassen Sie sich den gesamten Inhalt Ihrer Webseite von einer anderen Person vorlesen. Versetzen Sie sich in einen potenziellen Kunden und fragen Sie sich: „Dient das jetzt nur der Optimierung für Suchmaschinen oder ist die Information so aufgebaut, dass ich mich darauf einlassen möchte?“ Wir haben noch ein paar hilfreiche Tipps & Tricks für Sie auf Lager:

  1. Schreiben Sie informative, eindeutige Seitentitel. Unmissverständliche Seitentitel sind nicht nur essenziell für Suchmaschinen, sondern auch für Menschen und assistierende Technologien.
  2. Verwenden Sie H-Tags in Überschriften korrekt. Denken Sie an Menschen, die assistierende Technologien verwenden oder versuchen, übergeordnete bzw. untergeordnete Textbeziehungen auf einer Seite zu verstehen. Sind H1, H2, H3 etc. nicht richtig gesetzt, wird es viel schwieriger, Zusammenhänge zu erkennen.
  3. Setzen Sie Links für Ihre Webseitenbesucher. Fragen Sie sich grundsätzlich, ob ein bestimmter Link eher die Optimierung für Suchmaschinen bedient oder ob er wirklich Ihren Kunden nutzt. Im Idealfall bedienen Sie beide gleichermassen.
  4. Verwenden Sie Alternativen zum reinen Text. Wir gehen fest davon aus, dass Sie auf Ihrer Webseite Rich Media verwenden werden. Denken Sie aber von Anfang an daran, auch Bildunterschriften, Transkripte, Untertitel und Gebärdensprache zu integrieren.
  5. Beschreiben Sie Ihre Produkte und Leistungen präzise. Keywords und Synonyme helfen, Suchmaschinen auf sich aufmerksam zu machen. Aber bleiben Sie bei Ihren Beschreibungen ehrlich und ethisch. Letztendlich wird dies zu einem besseren SEO-Ergebnis führen.
  6. Geben Sie Ihren Besuchern klare Instruktionen. Machen Sie es den Menschen nicht schwer zu verstehen, was Sie von ihnen wollen. Verwenden Sie eine klare, verständliche Sprache.
  7. Schreiben Sie Inhalt, den Sie auch selbst lesen möchten. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Professionelle Unterstützung von der MIK Group

Die beste Form von SEO/SEA ist unsichtbar für den Suchenden. Mit der richtigen Vorgehensweise helfen Sie Menschen und Bots gleichermassen – nicht nur dem einen oder dem anderen. Beachten Sie daher die Richtlinien zur Barrierefreiheit im Internet und machen Sie Ihre Webseiteninhalte allen Menschen zugänglich. Das schönste Kompliment machen Sie sich selbst, wenn Sie sagen können: „Meine Webseite ist wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust. Und gleichzeitig ist sie für Suchmaschinen optimiert.“

Haben Sie sich vorgenommen, unsere Tipps zu beherzigen? Aber Sie wissen nicht so recht, wo Sie starten sollen? Dann kommt hier unsere beste Empfehlung des Tages: Profitieren Sie von unserer erprobten, qualifizierten SEO-Beratung. Mit kompetenter Unterstützung begleiten wir Sie auf dem Weg zu Ihrer professionellen Webseite – ein Erlebnis für Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

Geschrieben von:

Artan Maxhuni

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